KI-Kaffeeklatsch. ChatGPT erklärt und praktische Anwendungen im Studienalltag
KI-Kaffeeklatsch. ChatGPT erklärt & praktische Anwendungen im Studienalltag von Lea, Elena, Nils und Mika Hallo zusammen, wir sind Elena (Studentin Philosophie/Anglistik an der Technische Universität Braunschweig), Lea (Studentin Politikwissenschaft an der Leibniz-Universität Hannover), Miká (Student Angewandte Data Science an der Georg-August-Universität Göttingen) und Nils (Student Bau- und Umweltingenieurwesen an der Leibniz-Universität Hannover) und in unserem Audiobeitrag “KI-Kaffeklatsch” beschäftigen wir uns mit ChatGPT (Version 3.5). Gerade in den letzten Monaten wurde viel über ChatGPT bzw. Künstliche Intelligenz und deren Auswirkungen insbesondere im Bildungswesen diskutiert. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn wir ChatGPT als “intelligent” bezeichnen und ist diese Bezeichnung überhaupt gerechtfertigt? Und kann ChatGPT auch sinnvoll in das Studium eingebaut werden und wenn ja wie? Genau mit diesen Fragen haben wir uns auseinandergesetzt und hoffen, mit unserer Diskussion zu einer weiteren Auseinandersetzung mit ChatGPT anregen zu können. Dabei gehen wir auf unsere persönlichen Erfahrungen mit ChatGPT ein und diskutieren Konzepte wie das Chinesische Zimmer und den Turing-Test. Definition des Prompt „Explain like I’m five.”: (Erkläre es mir, als wäre ich 5 Jahre alt). Es wird verwendet, um jemanden zu bitten, ein kompliziertes Konzept, eine Idee oder ein Thema in einfacher Sprache zu erklären, so dass auch ein Kind es verstehen könnte. Es zielt darauf ab, komplexe Informationen auf eine leicht verständliche und zugängliche Weise zu vermitteln. 0:00 / 0:00 Gruppenarbeiten richtig beginnen Quellen Stanford Encyclopedia of Philosophy (2004/2020): The Chinese Room Argument. Verfügbar unter: https://plato.stanford.edu/entries/chinese-room/(Letzter Zugriff: 22.02.2024). Kapitel Audiobeitrag Quellen Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Lehre: get [IN]spired – neue Ideen für Ihre Lehre 2.0 Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Kategorien Aktuelle Veranstaltungen How to Co-Work How to Tool How to Uni OER Material Vergangene Veranstaltungen
KI in der Lehre: Zukunftskonzepte zum New Normal in Hochschule und Schule
KI in der Lehre: Zukunfts-konzepte zum New Normal in Hochschule und Schule von Dr. Sophie Domann | referiert von Prof. Dr. Tilman Michaeli & Jonas Leschke New Normal in der Schule Eine weitere Veranstaltung ist mit dem Titel „Zukunftskonzepte zum New Normal in Hochschule und Schule“ überschrieben, zu der zwei Experten eingeladen sind. Prof. Dr. Stefanie Hartz moderiert die Referenten und die Moderation der dritten Veranstaltung. Im ersten Teil geht es nach dem Institutionenverlauf von Kindern und Jugendlichen um die Schule/n. Dabei fokussiert sich Prof. Dr. Tilman Michaeli auf den Informatikunterricht und dessen Zusammenspiel mit Unterricht allgemein, der Schule und der Zukunft. Jonas Leschke gibt dem Plenum und Hochschulen verschiedene Aufgaben mit auf den weiteren Weg, KI in der Hochschule für alle Bereiche der Lehre einzusetzen. Beide vertreten die Haltung, KI als Teil von Bildung anzunehmen und zu nutzen. Dafür braucht es Wissen zur Funktionsweise, zum Umgang und zum Nutzen. Daraus schließen sie an die Haltung der vorherigen Referent*innen an, KI positiv zu besetzen. Dafür braucht es bei den verschiedenen Akteursgruppen bestimmte Anforderungen an deren KI-Kompetenz und angepasste weitere Prüfungsformate. Prof. Dr. Tilman Michaeli eröffnet mit folgender These seinen Beitrag: Alles im Bereich Schule hat mit KI zu tun. Zur Illustration nutzt er das Dagstuhl Dreieck zur Verdeutlichung. Dieses zeigt, wie informatische Bildung und KI zusammenhängen: Nutzen mit anwendungsbezogener Perspektive, Funktion mit technologischer Perspektive, Wirkung mit gesellschaftlich-kultureller Perspektive (Michaeli et al 2023 ergänzt mit spezifischen Anforderungen durch KI). Grundsätzlich sollen alle Beteiligten die Phänomene mit KI verstehen, aktive und kreative Mitgestaltung und Entscheidungsfähigkeit schaffen. Dadurch entsteht eine gewisse Digitalitätskompetenz. Insbesondere für Lehrer*innen in Schulen teilt er die Herausforderungen, die Schüler*innen auf eine unbekannte Zukunft (mit entsprechend unbekannten Technologien) vorzubereiten. „Education should prepare young people for jobs that do not yet exist, using technologies that have not yet been invented, to solve problems of which we are not yet aware.“ Richard Riley Das genutzte Zitat zeigt weiter die Herausforderungen für unser Bildungssystem in Schule und später Universität als Verweis auf die Veranstaltung (heute). Prof. Dr. Tilman Michaeli erwartet einen Moment der Zeitenwende mit künstlicher Intelligenz, wie er auch durch die Einführung des iPhones generiert wurde. Mit dem Publikum veranstaltet er folgendes Experiment und zeigt zehn Zahlen (0-9) in einer Legende mit unterschiedlichen Stichkombinationen. Wir haben einige Sekunden, um uns alles einzuprägen, um dann ein Rätsel aus vier Strichkombinationen den entsprechenden Zahlen zuzuordnen/zu lösen. Die wenigsten Menschen des Publikums können diese Aufgabe lösen. Mit der Auflösung, wie diese Strichkombinationen zustande kommen, ist es für Zuhörende leichter, sich die Kombinationen zu merken und die Zahlen danach zuzuordnen. Das dahinterstehende System ist das der Reihenfolge auf Telefon/PIN Eingaben. Daraus entsteht jeweils ein entsprechender Rahmen (die Strichkombination). Mit diesem und weiteren Beispielen, wie beißenden Affen und Krokodilen, erläutert Prof. Dr. Tilman Michaeli weiter das maschinelle Lernen von Künstlicher Intelligenz. Diese hat er mit einem Kollegen als OER (open educational ressource) bereitgestellt, um ein Verständnis von maschinellem Lernen aufzubauen. Dieses Material wird durch andere Lehrkräfte genutzt. Bei der Digitalitätskompetenz der Lehrkräfte setzt auch sein vorgestelltes Projekt an, die Digitalitätskompetenz in die Kompetenzbereiche der KMK zusätzlich zu inhaltlicher und pädagogischer Kompetenz aufzugreifen. In Kursen mit Lehrkräften prüfen sie gemeinsam den Jobfuturomat. Dabei zeigen die Ergebnisse, welche Aufgaben aus bestimmen Stellenbeschreibungen jetzt und demnächst von KI übernommen werden (können). Beruhigend stellen sie fest, dass Lehrer*innen und Lehrkräfte in allen Bildungsbereichen nicht zeitnah komplett ersetzt werden (können). Lernen mit KI bietet Möglichkeiten, Limitationen und KI wird in Zukunft einen assistiven Charakter in Bildungssettings einnehmen. Bestimmte Bereiche können sich alle Beteiligten leicht vorstellen, wie Nachhilfe und Übungen der Schüler*innen. Es ist wichtig, dass KI nicht nur im Bereich Informatikunterricht erwartet und genutzt wird, sondern Anwendung in mehr Fachbereichen findet. Voraussetzung dafür ist allgemeines und spezifisches Wissen für/von Lehrkräften, denn Lernen und Lehren mit KI setzt Lernen über KI voraus. Kapitel New Normal in der Schule referiert von Prof. Dr. Tilman Michaeli Quellen und Verweise New Normal in der Schule New Normal in der Universität referiert von Jonas Leschke Quellen und Verweise New Normal in der Universität Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Lehre: get [IN]spired – neue Ideen für Ihre Lehre 2.0 Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Kategorien Aktuelle Veranstaltungen How to Co-Work How to Tool How to Uni OER Material Vergangene Veranstaltungen Mein Learning aus dem ersten Teil: Das Zahlenrätsel und weitere Beispiele haben für mich maschinelles Lernen nochmals verdeutlicht und haben sehr gut an die anderen Beispiele der ersten Veranstaltung angeschlossen. Natürlich habe ich mir die Zahlen-Codes mit dem Raster der PIN-Tasten gemerkt und teste damit mein Umfeld. Lehrkräfte stehen weiteren Herausforderung gegenüber, sich mit KI für ihren Schulalltag, gleich welche Fächer, auseinanderzusetzen. Diese Auseinandersetzung reicht von allgemeinem Wissen hin zu spezifischen Unterstützungen für ihre Fachbereiche. Ihre Haltung und ihr Wissen hängen miteinander zusammen. Einerseits müssen sie Entscheidungen treffen, welche KI sie und ihre Schüler*innen unterstützt und welche Technik eingesetzt werden kann. Anderseits ist die Auseinandersetzung mit Limitationen und Gefahren nötig, um die Schüler*innen bei ihren Erfahrungen mit KI zu begleiten und zu unterstützen. Wichtig bleibt dabei der Fokus auf Spaß, Neugier und Ausprobieren: wie und wo kann KI die Arbeit in der Schule für Lehrkräfte und Schüler*innen unterstützen und Lernen und Wissen fördern? Quellen und Verweise Leider steht für den ersten Teil keine Aufzeichnung zur Verfügung, da es Mikrofon-Übertragungsprobleme gab. Jobfutromat: https://job-futuromat.iab.de/ Zum Weiterlesen: MOCC/OER Informatik und KI: www.computingeducation.de Rätsel mit den Zahlen Claus Brabrandand Jacob Andersen (2006): Teaching Teaching & Understanding Understanding New Normal in der Universität Auch Jonas Leschke geht von dem Standpunkt aus, dass KI viele Möglichkeiten und gleichzeitig Herausforderungen für die Lehre in Hochschulen bereithält. Dabei gelangen gerade generative KI wie ChatGPT in den Fokus für Lehre, Forschen und Prüfen in Hochschulen. Eine vielfältige Liste an möglichen, von KI unterstützten Rollen zeigt Jonas Leschke von Shaples 2023: Zusammenarbeitscoach, Möglichkeitsmaschine, Erforscherin, Tutorin, Lernbegleiterin, Motivator und dynamische Bewerterin und viele Rollen mehr (Sharples, 2023; übernommen in Sabzalieva & Valentini 2023; übersetzt von Johannes Schleiss).
Wer hat Angst vor KI? Auftakt KI-Reihe
Wer hat Angst vor KI? Auftakt KI-Reihe von Dr. Sophie Domann Anfang des Jahres 2023 wird die Berichterstattung von einem Thema beherrscht: künstliche Intelligenz generiert Texte, Bilder und Übersetzungen nun im Akkord und für alle zugänglich. Es werden Möglichkeiten, Erfolge und gleichzeitig Herausforderungen und Schreckensszenarien auf vielen gesellschaftlichen Ebenen skizziert. Auch die Schulen und Hochschulen diskutieren über angepasste Lehr- und Prüfungsformate für die kommenden Semester. Passend zum Sommersemester 2023 begann die Veranstaltungsreihe für Lehrende, Studierende und Interessierte mit dem Fokus auf KI in der Hochschule an der Technischen Universität Braunschweig. Das erste Event eröffnete Vizepräsident Prof. Dr. Knut Baumann mit einem kurzen Begrüßungstext, der von ChatGPT generiert und anschließend durch weitere Punkte ergänzt wurde. Dabei eruierte er die möglichen Herausforderungen und Perspektiven für Veränderungsprozesse im Studium und Lehre. Die Wissenschaftsjournalistin Dr. Manuela Lenzen präsentierte und diskutierte mit Alexa Böckel von der Leuphana Universität Lüneburg den inhaltlichen Teil der Auftaktveranstaltung. Die historische Herleitung der Begriffe und Beschreibung der ersten technischen Forschungsergebnisse durch Dr. Manuela Lenzen erleichterten den Einstieg für alle, die sich bisher weniger intensiv damit beschäftigen konnten. Wie aber nehmen Menschen KI wahr, die KI nutzen könnten, ohne sich wissenschaftlich und technisch damit auseinander zu setzten? Dr. Manuela Lenzen eröffnete dazu auch die Frage, wie wir Bewusstsein und Bedürfnisse der Menscheit im Vergleich zur künstlichen Intelligenz diskutieren. Inwieweit übertragen wir diese (rein menschlichen?) Aspekte auch auf Maschinen und Programme?. Währenddessen schwebten mystische Wesen sowie Szenen aus Science-Fiction Filmen und Literatur durch den Architekturpavillion. Im weiteren Verlauf erläuterte Dr. Manuela Lenzen anhand von Beispielen, wie Algorithmen an die Bedarfe und gewünschten Funktionsweisen angepasst werden, wie Bilder zugeordnet und erkannt werden, oder welche (auch lustigen) falschen/nicht erwünschten Lösungswege und Ergebnisse während der Entwicklung durch KI entstanden. Zum Abschluss wurden die Spannungsfelder besprochen, die sich durch den Einsatz von KI auffächern. Beispielsweise die hohen Erwartungen an die Ergebnisse von KI im Gegensatz zu anspruchsvollen Aufgaben, die noch nicht durch KI zu bewältigen sind. Die Gründe, warum wir unser Gehirn – trotzdem oder wegen – der KI noch brauchen, liegen auf mehreren Ebenen. Wer fragt, wer formuliert die Aufgabe an die KI? (99% des Problems sitzen vor dem Computer oder der Verweis auf das immer gültige Ergebnis 42 aus „Per Anhalter durch die Galaxis“) Die Beurteilung des Ergebnisses ist ein durch uns Menschen auszuführender Prozess. Wir bewerten die geschaffenen Ergebnisse, und überprüfen sie auf Wahrheitsgehalt und Erkenntnisgewinn(#fakenews und Wikipediadebatte). Darüber hinaus legen wir auch selbst den Nutzen der Ergebnisse fest – was machen wir mit den generierten Texten und Bildern, in welche Kontexte stellen wir sie? Welche Ziele verfolgen wir mit der Verbreitung? Mein Learning: Was nehme ich mit? Nach dem Input heißt es für die Zuhörenden und auch für mich, weiter meine Kompetenzen in Quellenprüfung und kritischem Nachfragen zu verfeinern. Außerdem mir selbst die Fragen zu stellen, welche Ergebnisse ich von der KI für welche Zusammenhänge erstellen lassen möchte und gleichzeitig die Probleme der KI mit in den Blick zu nehmen. Die Angst und Vorbehalte gegenüber künstlicher Intelligenz bauen sich auch meiner Meinung nach durch wiederkehrende sprachliche Konstruktionen auf. Beispielsweise wird ein Algorithmus „erzogen“, die KI „lernt dazu“ und wird mit Definitionen an die Anforderungen angepasst. Die direkte Übertragung von Begriffen zur Erziehung und Bildung von Menschen auf Programmiercodes und Maschinen führt zu einer Vermenschlichung und daraus folgender Angst von überzogenen Science-Fiction-Szenen. Verdeutlicht wurde in diesem Zusammenhang auch, dass die Codes und Maschinen nur so viel lernen und erstellen können, wie die Entwickler*innen ihnen beibringen. Somit ist es für KI möglich, sich zu entwickeln. Menschen in unserer Gesellschaft entwickeln sich durch viele Einflüsse und Umgebungen, die – zum Glück? – nicht nur durch Personensorgeverantwortliche gesteuert werden. Sowohl Dr. Manuela Lenzen als auch das Plenum diskutierten die problematische Reproduktion von –ismen durch KI. Der intersektionale Blick ist in der Entwicklung von KI noch nicht ausreichend präsent. Der Abbau von Diskriminierung in diversen Kategorien (Geschlecht, Religion, sexuelle Orientierung, Bildungshintergrund, Körper, Alter etc.) kann mithilfe von KI in Zukunft vorangetrieben werden. Die Verantwortung dafür liegt aber bei den Entwickler*innen, der Gesellschaft und Politik. Fast zeitgleich wurden auch erste Umfrageergebnisse zur Haltung der Bevölkerung zu KI veröffentlicht. Die Ambivalenz zum Nutzen von KI und Vorbehalte zur Weiterentwicklung von KI wird hier mit Zahlen unterlegt deutlich (Fox/Privitera/Reuel 2023). Die Ergebnisse zeigen einerseits die Bedenken und andererseits die eindeutige Aufforderung an politische Entscheidungsträger*innen, diesen Unsicherheiten zeitnah und angemessen zu begegnen. Kapitel Mein Learning: Was nehme ich mit? Quellen und Verweise Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Lehre: get [IN]spired – neue Ideen für Ihre Lehre 2.0 Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Kategorien Aktuelle Veranstaltungen How to Co-Work How to Tool How to Uni OER Material Vergangene Veranstaltungen Quellen und Verweise Zum Nachschauen und selbst den wichtigsten Punkt der Veranstaltung finden, gibt es hier das Video vom 24.4.2023,Aufzeichnung: https://baukastenlehre-tubs.de/aufzeichnung/ki-warum-sie-ihr-gehirn-trotzdem-noch-brauchen/ Weitere Veranstaltungen: https://www.tu-braunschweig.de/lehreundmedienbildung/veranstaltungsreihe Studie: Fox, Philip/Privitera, Daniel/Reuel, Anka 2023: „So denken die Deutschen über KI. KIRA-Report.“, Zentrum für KI-Risiken & Auswirkungen, Berlin, https://www.kira-zentrum.de/de/start#report
Ein Blick in den Studienanfang
Ein Blick in den Studienanfang von Kimberly Sölter Meine Immatrikulationsnummer lag schon bereit. Auch das super rotstichige Bild auf meinem Studierendenausweis konnte meine Laune nicht trüben. Ich hatte es geschafft. Ich war an der Uni Göttingen für den Studiengang Skandinavistik und angewandte Sprachwissenschaft eingeschrieben. Doch die anfängliche Euphorie darüber wurde schnell getrübt. Ungefähr zehn Jahre später kommt mir das alles überhaupt nicht mehr aufregend vor. Aber auch gleichzeitig nicht mehr so negativ. Ich hatte nur ein Semester studiert und danach den Studiengang abgebrochen. Zu viele Hürden waren mir zu dieser Zeit unüberwindbar vorgekommen. Jetzt weiß ich, was ich hätte anders machen sollen, was besser gelaufen wäre und was wir manchmal einfach in Kauf nehmen müssen um an unser Ziel zu kommen. Hätte ich mal…/ungefragte Tipps 😉 Hätte ich mal bei der O-Phase mitgemacht Entweder man liebt sie oder hasst sie. Die berüchtigte O-Phase (Orientierungsphase) läuft an jeder Universität etwas anders ab. Dennoch ist es von essentieller Bedeutung, ein Teil davon zu sein, um sich zu orientieren, Kontakte zu knüpfen und Insiderinfos zu erhaschen, die sonst im allgemeinen Uni-Trubel verborgen bleiben. Networking betreiben und Freundschaften schließen So cool und unabhängig es auch ist, endlich aus der Schule raus zu sein oder vielleicht sogar in eine eigene Wohnung oder WG zu ziehen, geht es meist dennoch nicht ohne die Hilfe von anderen Personen. Ob es Lerngruppen sind, Familie oder Freunde. Das beste Praktikum habe ich bei einer Bekannten meines Vaters gemacht. Tools ausprobieren und kennenlernen Was mir außerdem extrem geholfen hätte, wäre von vornherein die ganzen Tools zu kennen, die einem das Studieren so viel einfacher machen. Seien es Tabellen-Tools anstatt Excel oder Citavi für meine Hausarbeit anstatt beim ersten Mal alles mühsam und fehlerbehaftet zusammen zu kopieren. Ich wusste im ersten Semester nicht einmal, dass es einen digitalen Campus-Plan gab. In der Uni-Bib lernen Die Atmosphäre hat schon einiges dafür getan, dass ich mich konzentrieren konnte. Zuhause auf dem Sofa lernen ging einfach nicht. Zu groß war die Versuchung, einfach die nächste Serie zu Binge-watchen und zu klein mein eigener Ehrgeiz. Somit habe ich effektiv vielleicht 1–2 Stunden die Woche Vorlesungen nachbereitet und gelernt. Für andere Menschen kann das reichen, mir hat es allerdings sehr viele Steine in den Weg gelegt. Hätte ich damals schon gewusst, wie hilfreich Tools für To-Do Listen sein können oder bewusste Zeiten zum Lernen, wäre ich morgens definitiv entspannter aufgestanden. Beratungsangebote und Hilfe der Universitäten nutzen Viele Universitäten bieten Beratungsstellen oder Infopoints an, an die man sich wenden kann. Diese können unter anderem eine enorme Hilfe bei der Auswahl von Schlüsselqualifikationen sein. Der richtige Studiengang? Nach meiner anfänglichen Euphorie habe ich schnell gemerkt, dass die Inhalte meines Studiums mich überhaupt nicht interessieren. Viel lieber wollte ich praktisch arbeiten und mich ausleben. Es fiel mir schwer, mir das einzugestehen, aber heute weiß ich, dass es mein richtiger Weg war und überhaupt nicht schlimm ist, ein Studium abzubrechen oder zu wechseln. Manchmal muss man sich nur trauen. Was sind Eure Erfahrungen mit Studienstarts? Habt ihr Tipps oder Beispiele, die ihr mit uns teilen wollt? Kapitel Hätte ich mal… Networking betreiben und Freundschaften schließen Tools ausprobieren und kennenlernen In der Uni-Bib lernen Beratungsangebote und Hilfe der Universitäten nutzen Der richtige Studiengang? Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Lehre: get [IN]spired – neue Ideen für Ihre Lehre 2.0 Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Kategorien Aktuelle Veranstaltungen How to Co-Work How to Tool How to Uni OER Material Vergangene Veranstaltungen
Schau mal, was ich kann – Microcredentials an der Uni
Schau mal, was ich kann – Microcredentials an der Uni von Sebastian Utermann Drei Jahre nach meinem Studium halte ich mein Abschlusszeugnis erneut in der Hand. Eine Auflistung von Kursen und Noten, dazu der Titel der Masterarbeit und eine Gesamtnote. Ich weiß bereits jetzt nicht mehr, was hinter den Kursnamen steckt. Was haben wir inhaltlich besprochen? Welche Kompetenzen habe ich erworben? Ich habe mein Studium abwechslungsreich gestaltet, den Schlüsselkompetenzbereich ausgereizt und mit dem Studium Oecologicum ein fakultätsübergreifendes Zertifikat erworben. Ich weiß, dass ich damit nicht nur inhaltlich breit aufgestellt bin, sondern mir auch verschiedene methodische Kompetenzen angeeignet habe. Vorträge halten und an Diskussion teilnehmen, Daten sammeln und verarbeiten, schreiben und zusammenfassen, layouten und grafisch gestalten, mich in Software einarbeiten und so weiter. Aber wissen das auch meine zukünftigen Arbeitgebenden? Weiß ich das noch in 5 Jahren und kann mich selbstbewusst auf bestimmte Stellen bewerben? Studienabschlüsse bilden das Studium nicht ab Studiengänge haben sich geöffnet. Es geht nicht mehr darum, einem linearen Studienplan zu folgen und am Ende die mehr oder weniger gleiche Ausbildung hinter sich zu haben. Neben einigen grundlegenden Pflichtmodulen erlauben es der Wahlpflichtbereich und Schlüsselkompetenzbereich, aus fakultätsinternen und uniweiten Modulen zu wählen und ein spezifisches Profil auszuarbeiten. Und so sehr ich diese Entwicklung schätze, habe ich gleichzeitig das Gefühl, dass die Leistungsübersicht eines Studiums dem nicht gerecht wird. Eine Liste sagt nichts über den Grad der Spezialisierung aus und spezifische Kompetenzbereiche werden nicht abgebildet. Microcredentials machen Kompetenzen sichtbar Digitale Badges als eine Form von Microcredentials wollen diese Lücke schließen. Die Idee hinter Microcredentials ist, Leistungen und Kompetenzen kleinschrittiger zu honorieren und dadurch mehr von den tatsächlich erworbenen Fertigkeiten und Kompetenzen sichtbar zu machen. Einzelne Module, Schulungen oder Praktika werden als fester Teil der Aus- und Weiterbildung anerkannt und bewertet. Digitale Badges sind eine Form der Visualisierung. Mit dem Abschluss eines Moduls wird ein digitales Badge mit einem spezifischen Titel und einer klar umrissenen Beschreibung vergeben. Dieses Badge kann einem digitalen Portfolio hinzufügt werden und die erworbenen Kompetenzen darstellen. Profile auf beruflichen Netzwerkplattformen können ebenso aufgewertet werden wie Bewerbungen. Bewerber*innen werden dadurch nicht allein auf Basis ihres Studienganges und der Abschlussnote betrachtet, sondern auch anhand ihrer methodischen Qualifizierung und Kompetenzbildung. Eine Entwicklung, von der alle profitieren. Ich habe an der Uni Göttingen studiert. Inzwischen werden auch hier digitale Badges zu den Themen Digitalisierung, Diversität, Forschungsorientiertes Lehren und Lernen, Internationalisierung, Nachhaltigkeit, Transfer und Engagement angeboten. Diese bilden nicht nur nützliche Kategorien, um den Zugang zu den Badges zu erleichtern. Sie repräsentieren für mich auch zentrale Werte, die endlich sichtbar werden. Sie skizzieren eine Zukunft, in der Kompetenzen aus diesen Bereichen in den Vordergrund rücken und das Studium bereichern. Kapitel Studienabschlüsse bilden das Studium nicht ab Microcredentials machen Kompetenzen sichtbar Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Lehre: get [IN]spired – neue Ideen für Ihre Lehre 2.0 Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Kategorien Aktuelle Veranstaltungen How to Co-Work How to Tool How to Uni OER Material Vergangene Veranstaltungen
Anschluss finden im ersten Semester
Anschluss finden im ersten Semester von Julika Moos Als ich die Treppe zu Saras Wohnung im Dachgeschoss hinaufsteige, ist mir ganz schön flau im Magen. So etwas habe ich noch nie gemacht: Ich gehe ganz alleine auf eine WG-Party, bei der ich wirklich nur eine der WG-Bewohnerinnen kenne. Und eigentlich kenne ich auch Sara kaum. Wir haben zusammen ein Referat in Theologie gehalten und sind bei der Vorbereitung ein bisschen ins Quatschen gekommen. Sara studiert im 6. Semester Religion auf Grundschullehramt; ich bin eher zufällig in dem Seminar zur frühen Kirchengeschichte gelandet. Trotz unserer unterschiedlichen Perspektiven lief unsere Zusammenarbeit für das Referat ganz gut, sodass Sara mich auf die Party in ihrer WG eingeladen hatte. Einladung annehmen? Ich war mir lange unsicher, ob ich wirklich hingehen soll und bereue meine Entscheidung jetzt fast ein bisschen, als ich die Musik durch die Wohnungstür dringen höre und mich frage, wie ich mich denn dort gleich verhalten soll. Aber ich hatte mir einen Ruck gegeben und Sara zugesagt, weil ich wusste, dass ich so eine Chance wohl nicht noch einmal bekommen würde. Ich war mittlerweile nämlich seit einigen Monaten an meiner neuen Uni und Saras Einladung war die erste, die ich in dieser Zeit bekommen hatte. Anfang Oktober war ich in die kleine Uni-Stadt gezogen, um meinen Master zu beginnen. Ich hatte mir große Hoffnungen für diesen Neustart gemacht: Eine neue Hochschule, neue Kommiliton*innen, neue Inhalte, neue WG. Alles aufregend und voller Potenzial. Aber die Ernüchterung folgte schnell: In meinem Master-Studiengang sind wir nur zu acht. Meine Kommiliton*innen kennen sich schon länger, weil sie bereits ihren Bachelor zusammen gemacht haben. Sie pendeln alle aus dem Umland in die Stadt und belegen einen anderen thematischen Schwerpunkt, darum überschneiden sich unsere Lehrveranstaltungen kaum. Mein Stundenplan Ich stelle mir meinen Stundenplan aus Veranstaltungen, die mich inhaltlich interessieren, zusammen. Aber auch dort bin ich immer außen vor: Die anderen Studierenden in den Kursen, die ich mir aussuche, sind oft noch im Bachelor. Ich kann die Kurse nur deshalb belegen, weil ich Sonderregelungen mit den Dozierenden aushandle und zum Beispiel längere Hausarbeiten schreibe als die anderen, weil ich im Master mehr Creditpoints brauche. Nicht nur diese Organisation ist anstrengend – auch dass ich in diesen Veranstaltungen für Bachelor-Studierende inhaltlich oft völlig unterfordert bin, nimmt mir die Freude an den Gegenständen. Die freie Wahlmöglichkeit, mir Veranstaltungen sämtlicher Fächer flexibel zusammenzustellen, war einer der Gründe, warum ich mich – nachdem ich mich in ganz Deutschland auf Masterstudiengänge beworben hatte – für diesen Studiengang entschieden hatte. Aber ich hatte nicht bedacht, wie viel Energie es kosten würde, diese ganzen Anrechnungen zwischen Dozierenden und Prüfungsamt selbstständig zu klären. Weil der Studiengang so klein ist und irgendwie unter dem Radar läuft, gibt es keine zentrale Anlaufstelle oder eine Studiengangskoordination. Eine Einführungswoche für Masterstudierende gab es natürlich auch nicht, darum weiß ich gar nicht, ob ich wirklich die Einzige bin, die ihr Studium so zusammenbastelt. Es ist einfach zur Gewohnheit für mich geworden, vor jeder ersten Sitzung zu den Lehrenden zu gehen, um sie zu fragen, ob sie ihre Lehrveranstaltung für mich freigeben lassen können. Kapitel Einladung annehmen? Mein Stundenplan Neues ausprobieren Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Lehre: get [IN]spired – neue Ideen für Ihre Lehre 2.0 Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Kategorien Aktuelle Veranstaltungen How to Co-Work How to Tool How to Uni OER Material Vergangene Veranstaltungen Dass es keine Einführungswoche gab, macht sich auch in meinem restlichen Uni-Alltag bemerkbar. In die Bibliothek traue ich mich kaum, weil die mit großen Schrauben verstellbaren Regale mir zu unheimlich sind. Die Recherche-Computer in der Bibliothek laufen auf Linux und ich bekomme es einfach nicht hin, Dateien auf meinen USB-Stick zu übertragen. Und auch in die Mensa gehe ich nur selten: Es gibt einen Automaten, an dem man sich Papiergutscheine kaufen muss, um damit dann in der Mensa für das jeweils vorab ausgewählte Essen zu bezahlen. Ich verstehe nicht, wie diese Vorauswahl am Automaten funktioniert und ich weiß nicht, wen ich dazu fragen kann. Nur den Salat von der Salatbar kann man in der Mensa ohne Papiergutschein bekommen, weil er an der Kasse abgewogen wird; darum ist die Salatbar meine Notlösung, wenn ich doch mal dort lande. Auch in der Cafeteria kann ich zum Glück mit Bargeld bezahlen, darum ist mein Mittagessen oft ein Stück Rhabarberkuchen – in der Cafeteria fühlt es sich außerdem nicht ganz so komisch an, alleine mit einer Zeitschrift da zu sitzen. Irgendwie fehlt mir die Kraft, mein Mensa-Problem eigenständig zu lösen. Vielleicht bin aber auch einfach nur enttäuscht darüber, dass ich einfach alles alleine herausfinden muss und wünsche mir, dass mich wenigstens in einer Sache mal jemand an die Hand nimmt und mir erklärt, wie diese für mich fremde Universität funktioniert. Die rabiate Antwort des Busfahrers, den ich nach meinem allerersten Tag in der Stadt gefragt hatte, wie ich denn von der Uni wieder zurück in die Innenstadt komme, hat scheinbar die Stimmung für alles in diesem Studium festgelegt: „Lies doch das Schild!“ – Hilfe und Antworten finde ich auf dem Campus offensichtlich nur, wenn ich mich selbst dahinterklemme. Meine beiden Mitbewohner*innen treffe ich nie an der Uni. Wir kommen ganz gut klar, aber unser Alltag sieht sehr unterschiedlich aus: Daniel ist etwas älter als ich und macht einen Abschluss in BWL in seinem Zweitstudium. Eigentlich geht er aber nie an die Uni, sondern hängt mit seinen Kumpels ab oder bei seinem Nebenjob in einer Brauerei. Er und seine Jungs bleiben unter sich, schauen Bundesliga in Daniels Zimmer oder gammeln rauchend auf unserem Küchensofa. Meine Mitbewohnerin Saskia ist jünger als ich, sie studiert im dritten Bachelor-Semester. Sie ist lieb, aber sehr heimatverbunden: Die meisten Wochenenden verbringt sie bei ihrer Familie oder ihren Freundinnen aus der Schulzeit. Mir war es sehr wichtig für meinen Neuanfang gewesen, nicht in eine Zweck-WG zu ziehen, darum waren wir sogar ein-, zweimal zu dritt feiern. Aber irgendwie passt es zwischen uns nicht so wirklich. Saskia und
Online vs. Hybrid vs. Präsenz
Online vs. Hybrid vs. Präsenz: meine Learnings aus den vergangenen drei Semestern von Lisa Claus Ich bin Lisa und ich studiere im dritten Semester Psychologie. Das heißt: Jedes meiner Semester an der TU Braunschweig verlief bisher völlig unterschiedlich. Ich startete in der Online-Uni, es folgte ein hybrides Semester und in wenigen Wochen endet mein erstes Semester in Präsenz. Wer in den letzten 2 bis 3 Jahren an einer Uni eingeschrieben war, wird mir wahrscheinlich zustimmen, dass das Hin und Her mitunter ziemlich kräftezehrend sein konnte. Statt euch allerdings eine weitere Auflistung der Vor- und Nachteile von Online- und Präsenzlehre zu präsentieren, möchte ich in diesem Artikel eine etwas andere Bilanz ziehen. Was können wir eigentlich mitnehmen aus dieser Zeit und wie lässt sich das Ganze in Zukunft nutzen? Ich mache an dieser Stelle den Anfang – es folgen 5 meiner persönlichen Learnings. Will you be my friend? Kontakte knüpfen im Online-Setting Gehen wir 1,5 Jahre zurück. Es ist November 2021 und ich habe gerade ein neues Studium angefangen. Zu dem Zeitpunkt war die Zahl meiner sozialen Kontakte an der TU zugegebenermaßen noch nicht besonders groß. Aber wie auch – meine einzigen Präsenzerlebnisse zu Studienbeginn waren die Einführungswoche, die zum Teil digital stattfand, und ungefähr 4 Wochen Präsenzuni. Während dieser Zeit war man allerdings ziemlich damit beschäftigt, sich zurechtzufinden und mit den neuen Inhalten mitzukommen. Vor allem in Psychologie erscheint der Druck hier zu Beginn recht hoch – das ist allerdings ein anderes Thema. Es war also Winter und der Campus war leer. Wo sollte man nun den potenziellen Freund*innen über den Weg laufen? Für Online-Settings gilt: Proaktivität is key. Je älter man wird, desto mehr sind Freundschaften natürlich immer mit einem Stückchen Arbeit oder zumindest Willen verbunden, sich regelmäßig zu sehen. Ich würde hinzufügen: Je digitaler das Umfeld, desto mehr trifft das zu. Du suchst eine*n Referatspartner*in und kennst bisher kaum einen Menschen in deinem Seminar? Schreib doch einfach jemanden direkt an! Du bist mit einer sympathischen Person im Breakout-Room gelandet und ihr konntet euch gut unterhalten? Wieso nicht einmal gemeinsam einen Kaffee trinken? Denn mal ehrlich: Jede*r von uns würde sich doch darüber freuen, auf diese Weise wahrgenommen zu werden, oder nicht? In meinem Studiengang haben manche sich auch in kleinen Grüppchen zu Hause getroffen und gemeinsam die Online-Veranstaltungen geschaut. Mittlerweile weiß ich: Vielen meiner heutigen Freund*innen ging es damals ganz genau so! Daher bin ich umso dankbarer, dass wir uns mit etwas Zeitverzögerung dann doch noch im echten Leben kennenlernen konnten. Im Studiengang vernetzt sein Und damit kommen wir direkt zum nächsten Punkt. Aus meinem vorherigen Bachelor wusste ich bereits, dass es oft die inoffiziellen Kanäle der Studierenden sind, in denen man die wirklich wichtigen Details rund ums Studium erfährt. Sei es die Klärung von Rückfragen zur bevorstehenden Klausur, der Ort des nächsten Fachgruppen-Kneipenabends oder natürlich eine letzte Erinnerung an die Semesterrückmeldung. Letztere hätte der oder die ein oder andere ohne unsere Psychologie-Signal-Gruppe mit Sicherheit schon einmal verpasst. Finde also am besten direkt zu Beginn heraus, ob es neben den offiziellen StudIP-Seiten deiner Veranstaltungen noch weitere Kanäle gibt, auf denen sich ausgetauscht wird. Aus eigener Erfahrung kann zumindest ich sagen: Je seltener ich meine Kommiliton*innen in Präsenz sah, desto mehr war ich von dem Informationsfluss auf genau diesen Kanälen abhängig. My home is my castle – besser nicht 24/7 Was waren das für Zeiten: 15 Minuten vor der ersten Online-Vorlesung aufwachen und direkt mit Kaffeetasse im Bett liegenbleiben, maximal aufs Sofa umziehen. Das ist natürlich schön und vielleicht für viele auch irgendwie zur Gewohnheit geworden. Aber unter uns gesagt: So wirklich gesund ist das auf Dauer wahrscheinlich nicht. Frische Luft, Bewegung und echte Gesichter zu sehen tut gut! Ich bin daher froh, zumindest an den meisten Tagen wieder die Bib oder auch das neue Studierendenhaus nutzen zu können und nach getaner Arbeit nach Hause gehen zu können. Aber auch für Jobs im Home-Office gilt: Sich einen richtigen Arbeitsplatz einzurichten, gibt Struktur und erleichtert die gedankliche Trennung von Arbeit und Freizeit. Wer möchte und genügend Budget zur Verfügung hat, könnte z.B. auch in einen zweiten Bildschirm oder höhenverstellbaren Schreibtisch investieren. Kapitel Will you be my friend? Im Studiengang vernetzt sein My home is my castle – besser nicht 24/7 Bestehende Online-Strukturen nutzen Lernstrategien an Klausurtyp anpassen Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Lehre: get [IN]spired – neue Ideen für Ihre Lehre 2.0 Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Kategorien Aktuelle Veranstaltungen How to Co-Work How to Tool How to Uni OER Material Vergangene Veranstaltungen Bestehende Online-Strukturen nutzen So schön es auch ist, den Kommiliton*innen wieder fast täglich über den Weg zu laufen – für Gruppenarbeiten ist meiner Meinung nach nicht immer zwingend ein Präsenztreffen nötig. Gerade im Studium hat jede*r seine*n eigenen Tagesplan. Manch eine*r muss länger anreisen als die anderen und Nebenjobs erschweren die gemeinsame Terminfindung. Dabei reicht vor allem bei der Vorbereitung kleinerer Referate meistens ein kurzer Austausch von einer halben Stunde bereits aus, um das Wichtigste zu klären. In meinem Studiengang haben die meisten Dozent*innen Online-Seminarräume auf StudIP eingerichtet, die wir auch außerhalb der Veranstaltungszeiten nutzen können. Das ist bei dir nicht der Fall? Nimm die Idee doch gern als Anregung in deine Veranstaltung mit. Lernstrategien an Klausurtyp anpassen Kommen wir zum letzten und eher unschönen Teil des Studiums: die Prüfungen. Hybrid- oder Online-Uni bedeutete für viele auch das Absolvieren von Online-Prüfungen. Während der letzten zwei Prüfungsphasen, die bei mir völlig digital abliefen, habe ich gelernt, mich für Online-Klausuren anders vorzubereiten als für Präsenzklausuren. Bei der Vorbereitung der Online-Variante war für mich weniger das pure Auswendiglernen von Details, sondern viel mehr der Gesamtüberblick über die Inhalte und deren Vernetzung untereinander das A&O. Der Grund: In Online-Klausuren wird in den Aufgaben meist ein anderer Anforderungsbereich gewählt als in der Präsenz-Variante. In meinem vorigen Bachelor habe ich Kommunikations- und Medienwissenschaft studiert, in dem erstens eher Hausarbeiten statt Klausuren geschrieben wurden und der zweitens nun auch schon ein Weilchen
Who’s ready for tomorrow? Eine Universität der Zukunft
Who’s ready for tomorrow? Eine Universität der Zukunft von Kimberly Sölter Ich bin Kim. Grafikerin im Projekt Co³Learn. Meine Aufgabe ist es, meine Vision von der „Universität in der Zukunft“ zu teilen. Ich stelle mir die Frage, ob meine Vision entscheidend oder für irgendjemanden interessant ist. Was passiert im Endeffekt mit meiner Vorstellung und was qualifiziert mich dazu, diese in unserem Blog zu formulieren? Das spielt aber im Grunde keine Rolle. Es ist eine Vision, eine Idee, die im besten Fall einen Anstoß geben kann um Dinge zu ändern oder eine Richtung einzuschlagen. Ich nehme euch mit in meine Universität im Jahre 2073, in eine Zukunft, die sich so unwirklich anfühlt, dass es sich liest wie in einem Science-Fiction Roman. Unsere Protagonistin ist Anfang 20, lebt in Deutschland und studiert bereits seit 2 Jahren. Es ist Donnerstag, der 23. Februar 2073, Schnee gibt es schon lange nicht mehr und es sind regnerische 16 Grad. Das VR-Headset ist das wichtigste Utensil im Alltag von Studierenden. Die Universität ist ein Konstrukt aus Stahlträgern und Holzstämmen. Wände sind mit Graffiti bedeckt, die Pflanzen in sämtlichen Farben und Wuchsrichtungen darstellen. Der erster Kurs findet mit 10 anderen Studierenden statt. Thema ist die Geschichte Europas in den 2020er Jahren. Angekommen im Seminarraum, sucht sich unsere Protagonistin einen Tisch und koppelt ihr Headset mit der Dockingstation der Universität. Anders als ihre Kommiliton*innen, sind die Professor*innen oft extern zugeschaltet und tauchen in digitaler Form auf. Die Headsets sind mit dem Internet verbunden und projizieren Lehrpersonen und auch Lerninhalte in den Raum. Inhalte können so viel effektiver vermittelt werden, da Dozierende historische Orte zeigen, Versuche im großen Stil demonstrieren und Diskussionen mit Szenen untermalen können. Alles in Lebensgröße, hautnah und viel greifbarer als in Büchern. Der Ort, an dem sich die Dozierenden befinden, spielt dabei keine Rolle mehr. Weltweit vernetzt können Inhalte so hochschulübergreifend geteilt und gemeinsam erarbeitet werden. Dieser Umstand bringt weitere Vorteile mit sich. Stundenpläne können ganz auf die eigenen Bedürfnisse und mit den passenden Lehrpersonen erstellt werden. Ganz individuell werden so die eigenen Stärken gefördert und es wird ermöglicht, dass jede*r in der Lage ist, die eigene Zukunft zu bestimmen und zu formen. Der Kurs beginnt, unsere Protagonistin checkt über das Headset Nachrichten ihrer Freund*innen, während sich vor ihren Augen ein neuer Raum erschließt. Eine grüne Wiese, Sonnenschein, der sich echt auf der Haut anfühlt und für eine gute Lernumgebung sorgt. Alle Diskussionen und Fragen finden in dieser virtuellen Umgebung statt.Dank der kleinen Gruppengröße gibt es kaum noch Frontalunterricht. Inhalte können selbständig erarbeitet werden und liegen meist für alle verfügbar bereit. Die Seminare dienen dazu, den Austausch zwischen Studierenden anzuregen, durch neue und interdisziplinäre Zusammenstellungen von Interessierten kommen neue Verknüpfungen zustande, die sonst nicht möglich sind. Der eigene Interessenschwerpunkt liegt so im Mittelpunkt und kann gefördert werden. Durch die kleinen Gruppengrößen finden sich schnell Personen, die gut miteinander lernen können und voneinander profitieren. Nach Seminarende bietet die Universität die Möglichkeit, Sportkurse zu besuchen und sich mit Freund*innen zu treffen. Auch hier stellt die VR-Brille die Schnittstelle her. Alles findet virtuell statt und kann, wenn es die Umstände erfordern, von überall auf der Welt erfolgen. Die Universitäten haben schon früh verstanden, wie wichtig es für Studierende ist, einen physischen Raum für soziale Kontakte zur Verfügung zu stellen. Durch OER (Open Educational Resources) stehen Studierenden auch fachfremde Inhalte jederzeit zur Verfügung und sorgen zusätzlich dafür, dass es möglich ist das Studium an die individuellen Vorstellungen anzupassen und flexibel zu gestalten. Das klingt alles sehr verlockend und sicher utopisch. Versteht dies bitte als Vision und Idee, auf deren Weg wir uns befinden…nur der Akku des Headsets, der sollte verbessert werden. Was denken Sie über die Universität der Zukunft? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail! Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Lehre: get [IN]spired – neue Ideen für Ihre Lehre 2.0 Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Hochschulübergreifende Kooperation mit Transparenz und agilen Tools Kategorien Aktuelle Veranstaltungen Allgemein How to Co-Work How to Tool How to Uni Vergangene Veranstaltungen