Interview mit Dr. Eva-Maria Schulte-Seitz von der Technischen Universität Braunschweig
Ich freue mich, heute mit Dr. Eva-Maria Schulte-Seitz sprechen zu können. Sie arbeitet an der Technischen Universität Braunschweig und ist Expertin in den Themen gesundes Arbeiten, gesundheitsförderliche Führung, Coaching und Training. Seit 2009 arbeitet sie am Lehrstuhl Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie und ist hier tätig als Dozentin, Karrierecoach und Senior-Teamleitung. Sie leitet verschiedene Forschungs- und Praxisprojekte – darunter auch das heute zu besprechende Projekt PERFORM: PERsonalentwicklung in Zeiten der digitalen TransFORMation: Reflexive Lernprozesse mittels eines studienfachübergreifenden Ansatzes fördern. Dieses wird durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre (Freiraum 2022) gefördert. Hier entwickelt Eva-Maria mit ihren Kolleginnen ein neues Konzept für Psychologie-Studierende, in dem sie gemeinsam über zwei Semester zusammenarbeiten und sich als Trainer*innen ausprobieren können. Im Interview geht Eva-Maria besonders auf die studentische Zusammenarbeit ein.
Sophie: Kannst du bitte erzählen, in welchem Kontext ihr die studentische Zusammenarbeit in PERFORM umsetzt?
Eva-Maria: Ziel von dem Projekt ist, dass wir ein neues Modul entwickeln für Studierende der Psychologie im Master, die auf ihre Rolle als Trainer*in oder allgemeiner als Lernbegleiter*in vorbereitet werden. Wir versuchen möglichst viel praxisnahe Lernerfahrung in die Veranstaltung zu integrieren. Dabei nutzen wir unterschiedliche kooperative Formate der Zusammenarbeit, auch mit einem forschenden Lernprojekt. Gleichzeitig wird das ganze verzahnt mit den handlungsbezogenen Kompetenztrainings, die wir hier an der TU Braunschweig als Lehrstuhl verantworten und an denen ca. 250 Studierende aus allen Fachrichtungen pro Semester teilnehmen können. Themenbereiche sind hier u.a. Bewerbung und Assessment Center, Design Thinking, Personalführung oder Kommunikation und Motivation. Dabei haben unsere Psychologie Studierenden die Chance, in die Trainer*in Rolle zu schlüpfen und praktische Erfahrung zu sammeln. Gleichzeitig werden die Trainings durch unser Projekt auch für die Studierenden aus den anderen Fachbereichen weiterentwickelt und neue Konzeptideen erprobt. Hier arbeiten alle Studierenden und das Projektteam zusammen.
Sophie: Ist die Arbeit der Studierenden untereinander dabei auch ein Projektziel oder läuft das so nebenher mit?
Eva-Maria: Es ist ein Teilziel, um unsere Hauptziele zu erreichen. Das Hauptziel ist, sie auf die Rolle als Lernbegleiter*in in einer sich wandelnden Arbeitswelt vorzubereiten, und dafür auch die reflexiven Prozesse zu ermöglichen, die es meiner Meinung nach braucht, um sich auch in diese Rolle wirklich einzufinden und sie auch nicht nur auf einer theoretischen Ebene anzunehmen oder zu sehen. Und für diese Reflexion ist es, glaube ich, sehr, sehr hilfreich, wenn man eben nicht nur mit sich alleine unterwegs ist oder in der Großgruppe dann unterwegs ist im Seminarkontext, sondern eben sich auch noch mal in einen sehr geschützten Rahmen in einer Peer-Dyade oder Triade einfach austauschen kann und über ein Jahr sehr eng zusammenarbeitet. Damit tragen wir zur Zielerreichung bei, dass sie sich auf der Peerebene gut austauschen, sich gegenseitig dann auch befruchten und gute Fortschritte erzielen.
Sophie: Es sind sehr viele Aufgaben und Methoden und Begleitformate, die ihr da anbietet. Wie ist das denn unter den Studierenden, also wie arbeiten die miteinander? Gebt ihr auch was vor, wie sie zusammenarbeiten sollen?
Eva-Maria: Nein, wie sie es genau machen steht ihnen frei, nur inhaltlich müssen sie sich einig sein. Wir versuchen möglichst viel Rahmen zu schaffen. Das heißt, es gibt beispielsweise ein Advanced Organizer, sodass Sie wissen, wann sind welche Deadlines, wann müssen sie als Dyade was gemacht haben. Aber wie sie sich dann untereinander organisieren, ob sie sich in Präsenz treffen, ob sie sich online treffen, wie Sie das genau ausgestalten steht ihnen frei.
Sophie: Ja, du hast schon den Advanced Organizer und das Feedback angesprochen. Wie bildet ihr das ab? Habt ihr da bestimmte Tools oder arbeitet ihr über Stud.IP?
Eva-Maria: Wir arbeiten primär über das Stud.IP, das heißt dort fließt alles zusammen, sowohl die E-Learning Einheiten als auch die Unterlagen (Inhalt und Reflexion), die sie für ihre Kleingruppen oder die Dyaden dann entsprechend brauchen. Auch der Advanced Organizer ist da dann noch mal abgebildet, das heißt, das ist so die Hauptplattform. Zusätzlich kommen dann per E-Mail noch bestimmte Sachen und vor Ort in Präsenz dazu.
Sophie: Nutzt ihr auch Tools zur Erstellung von Wortwolken oder kleinen Umfragen?
Eva-Maria: Dadurch, dass die Gruppe in diesem ersten Durchgang relativ klein ist, also es sind nur 13 Teilnehmende, arbeiten wir vor Ort weniger damit. Was wir aber machen, und dazu haben wir einen komplett eigenen Termin, ist die möglichen Tools vorzustellen. Das heißt, dass die Studierenden eben schon eher aus der Trainer*in Perspektive lernen sollen. “Wie kann ich denn auch solche Tools einsetzen und was kann ich da irgendwie auch nutzen?” und da versuchen wir mit dem Handout, aber auch mit dem E-Learning einen relativ breiten Überblick zu geben, verweisen da auch unter anderem auf eure Übersichtsseiten aus dem Projekthaus, dass sie da nochmal reingucken können – auch hier gehen wir sehr studierendenzentriert vor, so dass sie selbst entscheiden können, welches Tool sie ausprobieren. Vor Ort stellen sie dann noch mal vor, was sie spannend fanden und wie ihr Testerlebnis war und diskutieren dies dann – auch mit Blick auf unterschiedliche Zielgruppen und Gruppengrößen.
Sophie: Was sind das für Formate der Selbstlerneinheiten und welche Aufgaben bekommen sie dazu?
Eva-Maria: Im Sommersemester haben wir mehrere Halbtags-Workshops mit inhaltlichen Schwerpunkten. In Vorbereitung zu dem Workshop gibt es dann immer eine E-Learning Einheit, die dann sehr unterschiedlich gestaltet ist. Wir haben drei E-Learning Einheiten, die jetzt recht klassisch mit Screencasts arbeiten, zu denen wir vertiefende Quizfragen stellen. Wir haben auch Einheiten, bei denen die Studierenden online gemeinsam Aufgaben auf einem Whiteboard bearbeiten oder Dinge sammeln sollen. Wir haben auch die „digitalen Tools E-Learning Einheit“, in der sie von uns ein umfangreiches Handout bekommen, mit Anregungen für mögliche Tools in unterschiedlichen Szenarien. Das sind einfach gute Seiten, wo man sich noch weiter informieren kann. Sie lösen sich dann von Stud.IP und recherchieren und probieren Tools aus, die sie selbst spannend finden.
Sophie: Manche Sachen, die Quizfragen stelle ich mir vor, beantworten sie jede individuell und dann gibt es aber auch Aufgaben, die sie gemeinsam bearbeiten sollen – habe ich das richtig verstanden?
Eva-Maria: Genau insbesondere dann in der Vor- und Nachbereitung für die Projekte und für die Trainings, die sie durchführen. Also auch da bekommen sie die Unterlagen über Stud.IP zur Verfügung gestellt und sollen sich dann als Dyade oder Triade mit den Leitfragen auseinandersetzen und die Sachen vorbereiten.
Sophie: Wie habt ihr die Zweier- und Dreiergruppen in PERFORM eingeteilt?
Eva-Maria: Ich bin da auch immer sehr hin und hergerissen, wie wir es machen. Dadurch, dass bei uns tatsächlich auch die Prüfungsleistung am Ende an diese Gruppenarbeit gebunden ist, bin ich für Freiwilligkeit. Ich versuche sie aber dahin zu bewegen, dass sie die Gruppen danach bilden, was für Themen sie spannend finden. Die Trainingsthemenwahl findet -wie auch die Einteilung der Dyaden bzw. Triaden – beim ersten Termin im Sommersemester statt. Da müssen sie sich sowohl auf ein Thema, als auch auf einen Termin festlegen. Es gibt aber natürlich auch diejenigen, bei denen vorher klar war, mit wem sie gerne zusammenarbeiten wollen und die dann gemeinsam gucken, welches Thema sie bearbeiten möchten.
Sophie: Kannst du jetzt nach dem ersten Sommersemester schon sagen, was in den Zweier- und Dreiergruppen der größte Stressor ist? Oder was ist der größte Faktor, dass es Schwierigkeiten gibt?
Eva-Maria: Ich glaube insgesamt haben wir da Glück, dass Psycholog*innen sehr gewohnt sind, in Kleingruppen zu arbeiten und das es jetzt gar nicht ganz so viele Konflikte gibt. Ich glaube, dass die Terminfindung die Herausforderung war, da sie sich auch mit den externen Terminen (Trainings) gut koppeln müssen. Aber ansonsten ist das bisher in den Kleingruppen wirklich sehr gut gelaufen, zumindest von dem, was wir dann natürlich auch rückgemeldet bekommen. Ich könnte mir vorstellen, wenn es auf die Prüfung zugeht, vielleicht noch mal Stress auslöst, dass da auch der Notendruck und die Prioritäten unterschiedlich bei den Einzelnen sein könnten.
Sophie: Was habt ihr denn jetzt aus dem ersten Semester vielleicht auch schon mitgenommen, wo ihr dachtet, „OK, wir hatten das anders geplant fürs Wintersemester und haben jetzt aber im Sommersemester auch schon gelernt, OK, das kommt irgendwie besser an, als wir gedacht haben, oder das Format oder die Idee, die wir vorhaben, wirkt jetzt nicht so passend für die Studierenden aus dem Jahrgang“. Habt ihr schon Anpassungen vorgenommen?
Eva-Maria: Also keine Großen. Dadurch, dass die beiden Semester auch inhaltlich so unterschiedlich sind, auch von der Art der Zusammenarbeit und was die Studierenden untereinander machen müssen und welche Formate es gibt, finde ich es auch herausfordernd, da die Learnings zwischen den zwei Semestern zu ziehen. Das wird am Ende nochmal richtig wichtig, wenn wir den nächsten Jahrgang planen. Was ich jetzt ganz spannend fand und nicht so erwartet habe, ist, dass sie auf bestimmte theoretische Themen oder Vertiefungen dann noch mal von sich sehr angesprungen sind. Im letzten Termin kamen von den Studierenden noch mal Wünsche zu vertiefenden Infos zu einem Modell und zu einem ganz bestimmten Praxisbeispiel von einem begleitenden Reflexions-Tool für Trainings, dass sie nochmal genauer sehen wollten. Das haben wir jetzt noch für das Wintersemester eingeplant und angepasst. Sonst hätten wir die Zeit mit anderen Sachen gefüllt, die wir auch sicherlich gut und sinnvoll finden. Ich bin sehr begeistert, dass von denen die Themen-Wünsche kamen und passe dann gern die Inhalte an die Interessen an.
Sophie: Was hast du denn für Ideen oder was habt ihr denn vorbereitet, damit das vielleicht auch nicht der Worst Case eintritt, dass sie sich verzetteln und an dem Thema arbeiten, was sie dann gar nicht eigentlich wollten?
Eva-Maria: Also zum einen haben wir versucht, möglichst viele Themen-Beispiele zu erarbeiten, die konkretisieren wir jetzt auch noch mal bis Semesterstart, wo sie die Wahl haben und dann dort einsteigen und ihre Fragestellung finden können. Zum anderen haben wir versucht, zumindest variable Deadlines zu definieren. Das heißt, gerade dadurch, dass wir diese zwei Projektbestandteile haben (Trainingsdurchführung und forschendes Lernprojekt) fanden wir es jetzt schwierig, da auch ganz harte Deadlines festzusetzen, weil es bei jedem ein bisschen anders ist (Semestergestaltung und Kompatibilität mit anderen Modulen). Gleichzeitig haben wir bestimmte Deadlines, wie eine Woche vor der Supervision, müssen sie etwas abgeben, damit es dann zur Prüfung nicht zu eng wird. Das heißt, da haben wir noch mal versucht, den Rahmen ein bisschen zu definieren. Wir bereiten aktuell ein Handout vor, wo sie eine Kurzbeschreibung ihrer Forschungsidee festhalten müssen. Daran erhalten sie ein Feedback und wissen, inwieweit sie die Erwartungen erfüllen.
Sophie: Und inwieweit sind Studierende oder das Studierende Feedback mit eingebunden in eure zukünftige Planung?
Eva-Maria: Das habe ich nicht gesagt, weil das für mich eine Selbstverständlichkeit ist. Wir evaluieren natürlich jetzt besonders in dem Projekt auch noch mal vor dem Hintergrund, dass wir das Glück haben, dann das Sommersemester noch mal Projektressourcen zu haben, um auch wirklich dann alles noch mal komplett zu bearbeiten und anzupassen für das kommende Sommer- und Wintersemester. Davon losgelöst, evaluieren wir immer nach jedem Jahr die Schwerpunktmodule, die wir haben und schauen, welche Dinge können wir relativ unkompliziert umsetzen, was sind aber vielleicht auch Ideen, die wir aus guten Gründen nicht umsetzen, was wir dann auch mit den Studierenden besprechen bzw. diskutieren. Im Gespräch können wir abwägen, warum man vielleicht auch bestimmte Ideen einerseits nachvollziehen kann, andererseits Gefahren oder Stolpersteine sieht. Das finde ich spannend, nochmal offen in den Austausch zu gehen und dann zu gucken: Was sagen die Studierenden dann? Also sind sie immer noch der Meinung, da sollte ich als Dozent*in auch noch mal anders drüber nachdenken oder sagen sie „ja, nee, stimmt vielleicht dann auch doch nicht”. Und insbesondere bei diesem Thema, lernen die Studierenden auch nochmal, was bei der Konzeption und Anpassung von Lerneinheiten zu beachten ist, wenn wir da so offen drüber sprechen. Bei größerem Ideen oder Wünschen können wir mit den Studierenden gemeinsam überlegen, wie man diese in innovative Lehrprojekte verpacken kann und sich neue Ressourcen suchen. Jetzt auch in dem Projekt selbst sind bei uns ja auch sehr bewusst HiWis intensiv eingebunden in alle Phasen und wir führen auch unterschiedliche Workshops mit Studierenden durch. Ebenso ist mit den Nebenfach-Studierenden eine Evaluation geplant, wo wir dann auch noch mal gucken: wie müssen eben die Angebote auch langfristig gestaltet sein, damit sie gut akzeptiert werden.
Sophie: Hat sich was im Feedback der Studierenden verändert? Oder gibt es Themen, die dich seit Jahren beschäftigen, die immer wieder kommen von den Studierenden?
Eva-Maria: Also was seit Jahren wiederkommt und aber auch, wo ich das Gefühl habe, dass es inzwischen reflektiert rückgemeldet wird, ist einfach der Spagat zwischen Workload und Lernen. Also wenn ich viel lernen und tolle Lernformate machen möchte, dann sind die Veranstaltungen aufwendiger als eine klassische Vorlesung oder ein klassisches Referatsseminar, und zwar sowohl für die Dozierenden als auch für die Studierenden. Das heißt, dass es schon immer wieder ein Thema, das sie von vielen Dingen sehr begeistert sind da sie praxisnah und trotzdem theoretisch fundiert sind. Aber das ist mehr Arbeit als bei anderen Parallelveranstaltung. Aber ich habe das Gefühl, dass es inzwischen mehr gesehen wird, dass es sinnvoll ist, auch wenn es da manchmal in den Akutphasen vielleicht trotzdem nicht die die Wertschätzung auslöst, die man sich als Dozent*in vielleicht dann wünscht.
Was ich meiner Meinung nach schon sehr positiv geändert hat und sich auch im Feedback widerspiegelt, ist die Möglichkeit der Individualisierung der Lehre. Also ich glaube schon, dass es mir sehr gut gelingt, für die Studierenden, je nachdem was sie interessiert, dann die Schwerpunkte so zu setzen und zu gestalten, über Dinge länger oder kürzer zu sprechen, andere Fallbeispiele noch zu nutzen, was die Studierenden gut abholt und motiviert. Online fand ich es insbesondere ohne Kamera dann häufig schwierig. Da musste ich ja raten, was jetzt gerade spannend ist oder nicht spannend ist. Das Feedback war vielleicht manchmal anders formuliert, aber das hat man dann sehr stark daran gemerkt, dass es dann eben manchmal nicht genau das war, was es eigentlich jetzt brauchte. Ich kann jetzt in Präsenz wieder auf Signale der Studierenden reagieren, ich kann nachfragen, ich sehe ein Gesichtsausdruck und kann hinterfragen “was heißt da jetzt gerade?” Und kann dann natürlich da ganz anders, individueller auch bei einer größeren Gruppe individueller gucken, was die Mehrheit der Gruppe zumindest möchte.
Sophie: Welchen Ratschlag würdest du anderen Lehrenden geben, die planen, langfristig mit Studierendengruppen zu arbeiten?
Eva-Maria: Ich glaube, tatsächlich die Kombination aus möglichst viel Freiheit und möglichst viel Struktur, auch wenn sich das im ersten Moment scheinbar widerspricht, immer wieder zu durchdenken und auch mit Studierenden zu durchdenken. Wenn man dann die Idee hat, das ist doch jetzt sehr gut strukturiert oder total klar, dass einfach mit Studierenden auch noch mal durchzusprechen und zu fragen, was sie noch brauchen und sich dann einfach gute Leitfäden, gute Erinnerungshilfen zu überlegen und mit diesen gut definierten Rahmen dann auch innerhalb des Rahmens die Gestaltungsfreiheit zu ermöglichen.
Sophie: Welche Strukturen und Impulse braucht es für die Verbreitung von neuen Lernprojekten? Wie hast du Impulse aus anderen Fachbereichen bekommen?
Eva-Maria: Also definitiv über die unterschiedlichen Projektlinien jetzt auch von der TU Braunschweig, die Innovationsprojekte und Transferprojekte vor allen Dingen, wo wir mit drin waren, da gab es auch immer Austauschformate, Vorstellungsformate oder der Tag der Lehre, wo dann auch viele innovative Projekte vorgestellt wurden. Da habe ich total viele Anregungen und Ideen schon mitgenommen.
Kleinere Ideen konnte ich auch immer gut umsetzen – die großen Ideen sind dann aber auch leider genau da schon wieder gestoppt, weil der Zeitaufwand, das zu integrieren und weiter zu machen schon sehr hoch ist und man das im Alltag nur unterbekommt, wenn es dann auch wieder dafür Ressourcen oder Unterstützung dafür gibt. Das ist manchmal ein bisschen Schade. Solche strukturierten Formate, zu denen Lehrende hingehen müssen, helfen daher sich den Raum für Ideenaustausch zu nehmen. Ich bin kein Fan von Pflichtterminen aber, wenn es nicht dazu gehört und ich nicht irgendwo hingehen muss im Alltag, dann bleibt das auf der Strecke, weil vieles andere dann mehr brennt, als sich über Ideen auszutauschen.
Ich finde Formate sinnvoll und gut, die zum Lehrende*r sein dazugehören. Beim strukturierten Netzwerkevent, wie den Tag der Lehre, kann ich einen Rahmen nutzen mich über Ideen auszutauschen und meine Lehre vorzustellen. Gut wäre dann noch eine Kopplung zu Fördermöglichkeiten für die Lehre, damit ich auch Lösungsmöglichkeiten sehe, größere neue Ideen anzugehen.
Sophie: Ich dank dir für den Input aus eurem Projekt und den großen geteilten Erfahrungsschatz! Viel Erfolg im Wintersemester!
Dr. Sophie Domann arbeitet im Verbundprojekt Co³Learn insbesondere mit Studierenden, koordiniert die Verbundarbeit und bringt ihre Erfahrung aus Lehre und Hochschuldidaktik in die Beiträge ein.
Dr. Eva-Maria Schulte-Seitz versucht als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie an der Technischen Universität Braunschweig sowie als Senior Consultant bei der 4A-Side GmbH einen Beitrag für den besseren Transfer von Forschung und Praxis zu leisten. Thematisch beschäftigt sie sich in Forschung, Trainings, Coaching und Projekten mit Aspekten gesunder Arbeit (bspw. Resilienz, Achtsamkeit Recovery, Tools zur Verhaltensprävention), gesunden Führungsverhaltens (bspw. Evaluation von Interventionsansätze, Teamresilienz, Achtsamkeit im Team, Verhältnisprävention, Gestaltung von Meetings) sowie mit Coaching- und Trainingstransferforschung. Aktuelle Projekte umfassen u.a. die Entwicklung von Konzepten zu innovativen Lehrveranstaltungen als auch die Themen Karriere-Coaching und hybride Meetings. In einem Projekt zur Prävention psychischer Belastungen entwickelt sie zudem Onlinekomponenten zur Analyse von Anforderungen und Ressourcen bei der Arbeit mit Direktfeedback für Mitarbeitende (Verhaltensprävention) sowie einer integrierten Auswertung für die Team- oder organisationale Ebene (Verhältnisprävention).
DAS VERBUNDPROJEKT
CO3LEARN
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GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ UNIVERSITÄT HANNOVER
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