von Ahmet, Jean, Elias und Vanessa
Die nachfolgende Textausarbeitung basiert auf persönlichen Erfahrungen, gedanklichem Austausch innerhalb der Gruppe und ist wissenschaftlich nicht fundiert. Aufgeführt werden Herausforderungen der interdisziplinären und interkulturellen Zusammenarbeit und Ideen dazu, wie mit diesen umgegangen werden kann. Der Text ist an Lesende adressiert, die an Gruppenarbeiten und an interdisziplinären und interkulturellen Projekten interessiert oder beteiligt sind. Ziel ist es, den Lesenden zu zeigen, dass trotz mancher Schwierigkeit eine interkulturelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit sinnvoll ist.
Aus unserer Sicht wird Gruppenarbeit in Zukunft noch relevanter, als sie es jetzt schon ist, insbesondere die Zusammenarbeit von Personen unterschiedlicher Disziplinen und Kulturen, wird weiter an Bedeutung gewinnen. Diverse und vielfältige Teammitglieder können bessere Ergebnisse ermöglichen. Unterschiedliche Werte, Erfahrungen und Denkweisen fließen bei der Bearbeitung eines bestimmten Themas zusammen. Wir sind der Meinung „Besser geht es nicht“.
Denn auch wir sind eine Gruppe aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Herkünften und Altersgruppen. Wir alle sind in unserem Leben bereits mit Kollaboration in einer Gruppe in Berührung gekommen: im Studium, in der Schule oder auch im Berufsleben. Und wir alle sind von den Vorteilen von Zusammenarbeit überzeugt. Untermauert wird unsere Überzeug von einer Studie aus dem Jahr 2018 von StepStone, die Teamwork als ein „prägendes Merkmal der modernen Arbeitswelt“ (Pela; Zimmermann 2019: S. 4.) bezeichnet.
Aber trotz unserer positiven Überzeugung, erwies sich die Zusammenarbeit in der Gruppe als herausfordernd und zuweilen auch als problematisch. Wir stellten uns die Frage „Warum?“ Ist eine interdisziplinäre und interkulturelle Zusammenarbeit etwa gar nicht so vorteilhaft wie erwartet? Im Folgenden wollen wir uns dieser Frage annähern.
Aus unserer Sicht wird Gruppenarbeit in Zukunft noch relevanter, als sie es jetzt schon ist, insbesondere die Zusammenarbeit von Personen unterschiedlicher Disziplinen und Kulturen, wird weiter an Bedeutung gewinnen. Diverse und vielfältige Teammitglieder können bessere Ergebnisse ermöglichen. Unterschiedliche Werte, Erfahrungen und Denkweisen fließen bei der Bearbeitung eines bestimmten Themas zusammen. Wir sind der Meinung „Besser geht es nicht“.
Denn auch wir sind eine Gruppe aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Herkünften und Altersgruppen. Wir alle sind in unserem Leben bereits mit Kollaboration in einer Gruppe in Berührung gekommen: im Studium, in der Schule oder auch im Berufsleben. Und wir alle sind von den Vorteilen von Zusammenarbeit überzeugt. Untermauert wird unsere Überzeug von einer Studie aus dem Jahr 2018 von StepStone, die Teamwork als ein „prägendes Merkmal der modernen Arbeitswelt“ (Pela; Zimmermann 2019: S. 4.) bezeichnet.
Aber trotz unserer positiven Überzeugung, erwies sich die Zusammenarbeit in der Gruppe als herausfordernd und zuweilen auch als problematisch. Wir stellten uns die Frage „Warum?“ Ist eine interdisziplinäre und interkulturelle Zusammenarbeit etwa gar nicht so vorteilhaft wie erwartet? Im Folgenden wollen wir uns dieser Frage annähern.
Wir befinden uns im ersten Meeting eines interdisziplinären Teams, in dem die Produktion von Lithiumionen-Batterien diskutiert wird. Anwesend ist der Produktionsleiter, die Kundenvertreterin und der Leiter der Abteilung Technik. Im Laufe des Meetings kommt die Frage auf, wie lange die Produktion dauert. Diese Frage ist vom Produktionsleiter und von der Kundenvertretung an den technischen Leiter gestellt. Dieser wiederum kann im ersten Meeting noch keine genauen Angaben machen, da genauere Planungen nötig sind. Er verspricht aber, die Produktion „so schnell wie möglich“ umzusetzen. Im gleichen Atemzug betont er, dass Qualität ihren Preis hat. Daraufhin verschiebt sich der Schwerpunkt der Diskussion von der Produktionsdauer zum Preis. Im restlichen Meeting wird diese auch nicht weiter besprochen. Das Resultat des Meetings ist, dass die Produktionsleitung sowie die Kundenvertreterin aufgrund des fehlenden technischen Knowhows falsche Schlüsse aus dem vage formulierten Satz „so schnell wie möglich“ ziehen. (Anmerkung: Es handelt sich um ein rein fiktives Beispiel ohne fundierten wissenschaftlichen Hintergrund oder sonstige Quellen. Es dient lediglich zur besseren Vorstellung davon, wie Missverständnisse mit unterschiedlichen Fachsprachen und Fachwissen zusammenhängen können.)
Betrachten wir das vorangegangene Beispiel, so lässt sich aus unserer Sicht schnell der Schluss ziehen, dass es einen Zusammenhang zwischen Interdisziplinarität und Missverständnissen gibt. Auch durch unsere persönliche Erfahrung lässt sich diese These stützen. Bei der Ausarbeitung dieses Textes kam es vor, dass von einer Person formulierte Sätze von anderen Gruppenmitgliedern nicht wie gewollt interpretiert wurden. Ähnliche Erfahrungen machten wir im Austausch mit unseren Lehrenden, die an für uns unerwarteten Stellen Rückmeldung zu diesem Text gaben. Oft sorgte die Wortwahl, aber auch die gewählte Satzstruktur für Verwirrung. Ein Phänomen, dessen Ursachen in unseren unterschiedlichen Hintergründen, Denkweisen, Ausdrucksweisen und Erfahrungen liegen können. Wir selbst sprachen in diesem Kontext von einer Sprachbarriere. Wird jetzt noch der Aspekt unterschiedlicher Muttersprachen und kulturellen Hintergründen berücksichtigt, wie es in interdisziplinären und interkulturellen Gruppen vorkommen kann, so wird diese Sprachbarriere noch zusätzlich verstärkt. Auch diese Aussage stützt sich auf persönliche Erfahrungswerte. Da auch wir nicht alle die gleiche Muttersprache haben, erwies sich die Kommunikation teilweise als herausfordernd. Andere Beobachtungen aus unserer Vergangenheit zeigen, dass eine Übersetzung via Dolmetscher*in hilfreich sein kann. Dennoch kam es vor, dass beim Übersetzen, wenn auch ungewollt, Informationen verloren gingen. Die Zusammenarbeit in einer interkulturellen Gruppe birgt also auch gewisse Risiken.
Die genannten Punkte zeigen, dass eine interdisziplinäre und interkulturelle Zusammenarbeit Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Nun sollte es das Ziel sein, genau diese zu vermeiden. In unserer Gruppe diskutierten wir darüber und kamen zum Entschluss, dass sich diese nicht vollständig umgehen lassen. Wie unsere Erfahrung zeigt, sind Meinungsverschiedenheiten und Konflikte vorprogrammiert. Worauf es wirklich ankommt, ist, wie wir damit umgehen. Zunächst sollten Gruppenmitglieder auf Konflikte bei der Zusammenarbeit vorbereitet sein, um auf unerwartete Verstimmungen innerhalb der Gruppe souverän reagieren zu können. Unserer Meinung nach könnte zu dieser Vorbereitung auch ein Plenumsgespräch mit der gesamten Gruppe gehören. Es könnte dazu beitragen, die Ansprüche an die Gruppenarbeit zu klären und die Bedürfnisse aller Teilnehmenden in Einklang zu bringen. Auch hier können wir aus persönlicher Erfahrung berichten, dass die Kenntnis über Ansprüche und Bedürfnisse der Teammitglieder dabei helfen kann, Konflikten vorzubeugen. Grund dafür ist, dass damit die eigenen Verhaltensweisen, aber auch die der anderen Gruppenmitglieder verständlicher werden. Zusammengefasst bedeutet dies, dass vielen Konflikten bereits im Voraus durch Kommunikation vorgebeugt werden kann. Sollten dennoch Konflikte auftreten, so ist es wichtig, diese auch anzusprechen. Oft genug haben wir erlebt, wie ein Konflikt zwischen zwei Personen nur für eine Seite erkennbar war und für die zweite Person kein Problem darstellte. Auch wenn allen Seiten ein Reibungspunkt bewusst ist, ist es unserer Meinung nach notwendig, das Gespräch zu suchen, um die Zusammenarbeit effektiv gestalten zu können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der unserer Einschätzung nach das Vorbeugen und Aufklären von Konflikten erleichtern kann, ist Feedback. Und zwar konstruktives Feedback! Dazu gehört in unseren Augen insbesondere das Ansprechen von Konflikten aus einer beobachtenden, neutralen Perspektive heraus und die anschließende Suche nach einem sinnvollen Kompromiss. Austausch bezüglich der Zufriedenheit über die Zusammenarbeit sollte im laufenden Prozess immer wieder stattfinden. Für uns ist konstruktives Feedback außerdem eng mit Respekt verbunden. Denn unsere Erfahrung zeigt, dass wenn sich ein*e Teilnehmer*in nicht respektiert fühlt, diese*r Schwierigkeiten hat, Feedback anzunehmen. In ein Feedback kann dadurch schnell ein persönlicher Angriff hineininterpretiert werden. Auch sind uns Szenarien bekannt, in denen Teilnehmende sich nicht trauten Feedback zu geben, aus Angst vor der Reaktion der Gruppe, da diese sich nicht respektiert fühlten. In der Literatur sind bewährte Feedback-Regeln zu finden, die das Geben konstruktiven Feedbacks erleichtern: es sollte immer ehrliches, sachliches und gleichzeitig konstruktives Feedback gegeben werden und sich ausschließlich auf die eigenen Erfahrungen bezogen werden. Wenn Feedback zu einer spezifischen Handlung gegeben wird, so ist dies am effektivsten, wenn dies zeitnah erfolgt, so dass sich die befeedbackte Person noch an die Situation erinnern kann. Beim Geben einer Rückmeldung ist bei der Formulierung darauf zu achten, Aussprüche wie „immer“, „nie“ oder „Wir alle finden, dass…“ zu vermeiden. Des Weiteren sollte Feedback nicht als Vorwurf formuliert werden. Positives Feedback darf häufig und überall gegeben werden. Für eine kritische Rückmeldung ist es jedoch ratsam, das persönliche Gespräch unter vier Augen zu suchen. Es ist stets darauf zu achten, dass die Würde des Gegenübers gewahrt bleibt (Streuli; Pfister 2013: S. 2).
Zu Beginn dieses Textes beschrieben wir unserer Schwierigkeiten, die wir bei der Organisation von Meetings hatten. Auch zum Ende unserer Zusammenarbeit, haben wir hierfür keine ideale Lösung finden können. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die den Prozess der Terminfindung erleichtern: durch Apps, Tools oder Websites, die hierbei unterstützen. Doodle ist beispielsweise ein Tool, mit dessen Hilfe Termin-Umfragen erstellt werden können. Hiermit lässt sich auch die Zufriedenheit mit der gruppeninternen Zusammenarbeit abfragen und Feedback einholen. Auch Tools, die eine schnelle Kommunikation via Textnachrichten ermöglichen, wie WhatsApp, E-Mail und Rocket.Chat sind geeignet. Online Meetings sind beispielsweise über Zoom, Discord oder BigBlueButton realisierbar. Geht es darum eine Mindmap oder einfach eine Übersicht aller gesammelten Materialien zu erstellen, so lassen sich auch dazu geeignete Tools ausfindig machen. Hierfür bieten sich Collaboard und Infinity Maps an. Collaboard ist dabei für niedersächsische Studierende mit ihrem WebSSO Login über die Academic Cloud der gwdg aufrufbar. Unserer Einschätzung nach könnten alle diese Tools die Organisation von Zusammenarbeit erleichtern. Wir haben für unsere eigene Gruppenarbeit Rocket.Chat, WhatsApp, BigBlueButton und Collaboard verwendet.
Die Zusammenarbeit in einer multidisziplinären, interkulturellen Gruppe birgt ein hohes Risiko für Schwierigkeiten und Missverständnisse. Auch wenn sich Konflikte nicht vermeiden lassen, so gibt es dennoch einfache Möglichkeiten, um mit ihnen konstruktiv umzugehen. Aus unserer Sicht sind die wichtigsten Aspekte eine fortwährende Kommunikation, respektvolles Feedback und das Bewusstsein, dass Konflikte auftreten werden.
Nun soll noch die zu Beginn gestellte Frage beantwortet werden, ob eine interdisziplinär und interkulturell geprägte Zusammenarbeit vorteilhaft ist. Jede Kollaboration dieser Art erfordert viel Zeit, Gespräche und Kompromisse. Auch unsere Zusammenarbeit war nicht immer einfach. Zu Beginn gab es Schwierigkeiten, einen passenden Termin zu finden. Zusätzlich hat die asynchrone Kommunikation via E-Mail nicht zuverlässig funktioniert. Es folgte ein Umstieg auf Rocket.Chat. Doch auch hier traten ähnliche Schwierigkeiten auf. Die Folgen waren Meetings, bei denen nicht alle anwesend waren. Erst nach einer weiteren Umstellung der Kommunikation auf WhatsApp wurde die Organisation der Gruppenarbeit möglich. Auch zu späteren Zeitpunkten der Zusammenarbeit, wie zum Beispiel bei der Formulierung des Textes, gab es Meinungsverschiedenheiten, die nur durch lange Diskussionen gelöst werden konnten. All das hat viel Zeit in Anspruch genommen. Dabei kam es auch zu Frustration. Aber dennoch sind wir der Überzeugung, dass Gruppenarbeit sinnvoll und bereichernd ist, denn in der Zeit unserer Zusammenarbeit konnten wir viel voneinander lernen. Uns wurde ermöglicht über den Tellerrand hinauszublicken und neue Arten des Denkens kennenzulernen.
Betrachten wir das vorangegangene Beispiel, so lässt sich aus unserer Sicht schnell der Schluss ziehen, dass es einen Zusammenhang zwischen Interdisziplinarität und Missverständnissen gibt. Auch durch unsere persönliche Erfahrung lässt sich diese These stützen. Bei der Ausarbeitung dieses Textes kam es vor, dass von einer Person formulierte Sätze von anderen Gruppenmitgliedern nicht wie gewollt interpretiert wurden. Ähnliche Erfahrungen machten wir im Austausch mit unseren Lehrenden, die an für uns unerwarteten Stellen Rückmeldung zu diesem Text gaben. Oft sorgte die Wortwahl, aber auch die gewählte Satzstruktur für Verwirrung. Ein Phänomen, dessen Ursachen in unseren unterschiedlichen Hintergründen, Denkweisen, Ausdrucksweisen und Erfahrungen liegen können. Wir selbst sprachen in diesem Kontext von einer Sprachbarriere. Wird jetzt noch der Aspekt unterschiedlicher Muttersprachen und kulturellen Hintergründen berücksichtigt, wie es in interdisziplinären und interkulturellen Gruppen vorkommen kann, so wird diese Sprachbarriere noch zusätzlich verstärkt. Auch diese Aussage stützt sich auf persönliche Erfahrungswerte. Da auch wir nicht alle die gleiche Muttersprache haben, erwies sich die Kommunikation teilweise als herausfordernd. Andere Beobachtungen aus unserer Vergangenheit zeigen, dass eine Übersetzung via Dolmetscher*in hilfreich sein kann. Dennoch kam es vor, dass beim Übersetzen, wenn auch ungewollt, Informationen verloren gingen. Die Zusammenarbeit in einer interkulturellen Gruppe birgt also auch gewisse Risiken.
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