von Kimberly Sölter
Meine Immatrikulationsnummer lag schon bereit. Auch das super rotstichige Bild auf meinem Studierendenausweis konnte meine Laune nicht trüben. Ich hatte es geschafft. Ich war an der Uni Göttingen für den Studiengang Skandinavistik und angewandte Sprachwissenschaft eingeschrieben. Doch die anfängliche Euphorie darüber wurde schnell getrübt.
Ungefähr zehn Jahre später kommt mir das alles überhaupt nicht mehr aufregend vor. Aber auch gleichzeitig nicht mehr so negativ. Ich hatte nur ein Semester studiert und danach den Studiengang abgebrochen. Zu viele Hürden waren mir zu dieser Zeit unüberwindbar vorgekommen. Jetzt weiß ich, was ich hätte anders machen sollen, was besser gelaufen wäre und was wir manchmal einfach in Kauf nehmen müssen um an unser Ziel zu kommen.
Entweder man liebt sie oder hasst sie. Die berüchtigte O-Phase (Orientierungsphase) läuft an jeder Universität etwas anders ab. Dennoch ist es von essentieller Bedeutung, ein Teil davon zu sein, um sich zu orientieren, Kontakte zu knüpfen und Insiderinfos zu erhaschen, die sonst im allgemeinen Uni-Trubel verborgen bleiben.
So cool und unabhängig es auch ist, endlich aus der Schule raus zu sein oder vielleicht sogar in eine eigene Wohnung oder WG zu ziehen, geht es meist dennoch nicht ohne die Hilfe von anderen Personen. Ob es Lerngruppen sind, Familie oder Freunde. Das beste Praktikum habe ich bei einer Bekannten meines Vaters gemacht.
Was mir außerdem extrem geholfen hätte, wäre von vornherein die ganzen Tools zu kennen, die einem das Studieren so viel einfacher machen. Seien es Tabellen-Tools anstatt Excel oder Citavi für meine Hausarbeit anstatt beim ersten Mal alles mühsam und fehlerbehaftet zusammen zu kopieren. Ich wusste im ersten Semester nicht einmal, dass es einen digitalen Campus-Plan gab.
Die Atmosphäre hat schon einiges dafür getan, dass ich mich konzentrieren konnte. Zuhause auf dem Sofa lernen ging einfach nicht. Zu groß war die Versuchung, einfach die nächste Serie zu Binge-watchen und zu klein mein eigener Ehrgeiz. Somit habe ich effektiv vielleicht 1–2 Stunden die Woche Vorlesungen nachbereitet und gelernt. Für andere Menschen kann das reichen, mir hat es allerdings sehr viele Steine in den Weg gelegt. Hätte ich damals schon gewusst, wie hilfreich Tools für To-Do Listen sein können oder bewusste Zeiten zum Lernen, wäre ich morgens definitiv entspannter aufgestanden.
Viele Universitäten bieten Beratungsstellen oder Infopoints an, an die man sich wenden kann. Diese können unter anderem eine enorme Hilfe bei der Auswahl von Schlüsselqualifikationen sein.
Nach meiner anfänglichen Euphorie habe ich schnell gemerkt, dass die Inhalte meines Studiums mich überhaupt nicht interessieren. Viel lieber wollte ich praktisch arbeiten und mich ausleben. Es fiel mir schwer, mir das einzugestehen, aber heute weiß ich, dass es mein richtiger Weg war und überhaupt nicht schlimm ist, ein Studium abzubrechen oder zu wechseln. Manchmal muss man sich nur trauen.
Was sind Eure Erfahrungen mit Studienstarts? Habt ihr Tipps oder Beispiele, die ihr mit uns teilen wollt?
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